Robin Küttel (neu)
Interview mit der Wochenzeitung
Fragen an die Gemeinderatskandidaten/innen 2024 in Weggis
1. Was möchten Sie in den nächsten vier Jahren als Gemeinderat realisieren, wenn Sie in dieses
Amt gewählt werden?
In unserer Gemeinde stehen einige Entscheidungen an, die für viele Jahre richtungsweisend
sind. Beispiele dafür sind Sanierung/Neubau Hallenbad, Wärmeverbund, Gemeindefusion,
Verkehrsführung, Seilbahn und Infrastrukturprojekte. Ich werde mich einsetzen für eine
weiterhin funktionierende Infrastruktur, ein finanziell tragbares Hallenbad und nachhaltig
attraktive und konstante Steuern. Zudem erachte ich die Lebensqualität in unserem Dorf als
sehr hoch und ich werde mich dafür einsetzen, dass sie es bleibt.
2. Was hat für Sie die wichLgste Priorität, das in Weggis unbedingt umgesetzt werden sollte?
Ich möchte durch mein poliLsches Engagement eine Brücke schlagen zwischen den
Generationen. Einer meiner Wünsche ist es, dass zukünftig viel mehr junge Einheimische die
Zukunft mitgestalten und Verantwortung in Kommissionen und Ämtern übernehmen. Wir
müssen zudem darauf achtgeben, dass unsere Investitionen nachhaltig sind und die
realisierten Projekte auch von zukünUtiigen Generationen unterhalten werden können.
3. Braucht Weggis ein neues Seewasserpumpwerk? Gründe dafür oder dagegen?
Die effiziente und sichere Versorgung unserer Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser ist
essenziell. Das Seewasserpumpwerk stammt aus 1954 und ein plötzliches Aussteigen des
Werks wäre verheerend. Ich bin klar dafür, dieses zeitgemäss zu erneuern und mit modernen
Wasseraufbereitungsanlagen auszurüsten sowie an die neuen Anforderungen in Bezug auf
Kapazität und Sicherheit anzupassen.
4. Wann und wie soll das Hallenbad in Weggis saniert werden?
Im Falle meiner Wahl möchte ich alle Optionen prüfen und die Bevölkerung erneut abholen
dazu. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass die Weggiserinnen und Weggiser weiterhin ein
Hallenbad möchten. Ich wünsche mir, dass auch in Zukunft unsere Kinder darin
Schwimmunterricht erhalten. Für mich entscheidend ist dabei, dass dies kein Luxustempel
wird und sowohl der Bau als auch der jährliche Betrieb des Bades finanziell tragbar bleiben.
5. In den letzten Jahren hat die Gemeinde Weggis verschiedene Gemeindestrassen saniert. Sind
Sie der Ansicht, dass man noch weitere Gemeindestrassen sanieren muss?
Die laufende Instandhaltung der gemeindeeigenen Infrastruktur wird immer wichiger. Wir
können es uns nicht leisten, zu grosse Defizite im Unterhalt entstehen zu lassen. Die Planung
der Instandhaltung unseres Leitungs- und Strassennetztes erfolgt über mehrere Jahre. Babtist
Lottenbach hat hier die letzten Jahre hervorragend gearbeitet. Diese Arbeit gilt es
fortzuführen.
6. Wie stellen Sie sich zu einer Fusion mit der Gemeinde Greppen?
Bereits heute werden administrative Aufgaben zentral in der Verwaltung Weggis ausgeführt
(übrigens auch solche von Vitznau). Wenn eine Fusion mit einer Nachbargemeinde zu einer
insgesamt effizienteren (günstigeren) Verwaltung führt, muss man dies ernsthaft prüfen. Was
ich hingegen nicht begrüssen würde, wäre ein daraus resultierender Anstieg des
Steuerfusses. Dies wäre der faktische Gegenbeweis eines Effizienzgewinnes. Ich bin generell
ein starker Verfechter unseres Föderalismus. Wenn Gemeinden geographisch zu gross
werden, drohen die Interessen von einzelnen Gemeindeteilen in der zentralen Verwaltung an
Gewicht zu verlieren. Auf lange Sicht ist dies keine gute Entwicklung für die Bürgeranliegen.
7. Wie möchten Sie den Ortsteil Rigi-Kaltbad fördern?
Rigi-Kaltbad gehört zu unserem Dorf wie Hertenstein oder das Riedsort. Die Erschliessung
muss sichergestellt sein, um es auch in Zukunft möglich zu machen auf Rigi Kaltbad zu
wohnen und unten im Tal zu arbeiten oder abends das Vereinsleben mitzugestalten.
8. Seit 1. Januar 2016 haben wir ein neues Zweitwohnungsgesetz, trotzdem hat der Anteil an
Zweitwohnungen in Weggis zugenommen. Was schlagen Sie vor um den Anteil von
Zweitwohnungen zu senken?
Wir haben alle das grosse Privileg, da zu leben, wo andere Ferien machen. Weggis ist ein
äusserst attraktiver Wohn-, Arbeits- und Ferienort. Zweitwohnungen werden dann zu einem
Problem, wenn sie in hohem Masse Infrastrukturkosten verursachen und im Gegenzug kein
Steuersubstrat beitragen. Führt dies noch dazu, dass junge Einheimische, die hier leben
möchten, keine Wohnungen mehr finden, dann wird dies problematisch. Der erwähnte
Anstieg kam vor allem aufgrund neuer Zählweisen und einer Datenbereinigung zustande.
Durch die aktuellen Wohnbauprojekte in unserer Gemeinde wird er wieder sinken. Man muss
die Entwicklung sicher genau verfolgen und wenn nötig Massnahmen ergreifen.